VIG UPDATE

„Grünes Licht für Solvency II.“

Die VIG implementierte die europäische Richtlinie mit eigener partieller Modellierung. Die Einführung von Solvency II hat den europäischen Versicherungssektor auch im Jahr 2015 intensiv beschäftigt. Die Produktivsetzung neuer Solvency II-adäquater Risikomanagementmethoden und -modelle, in Kraft per 1. Jänner 2016, sowie die notwendige Adaptierung der IT-Systeme bildeten einen Schwerpunkt in den aufsichtsbezogenen Aktivitäten von Versicherungen.

Durch Solvency II ändern sich insbesondere die Kapitalanforderungen an Versicherungen. Diese müssen über ausreichend Eigenmittel verfügen, um einen potenziellen 1-in-200-Jahren Verlust abfedern zu können (Kapitalerfordernis). Die wesentliche Kenngröße für die Solvabilität bildet damit die Solvenzrate, die das Verhältnis der Eigenmittel zum Kapitalerfordernis widerspiegelt. Die Eigenmittel werden dabei anhand einer ökonomischen Bilanz ermittelt, das Kapitalerfordernis entweder anhand einer vorgegebenen Standardformel, oder mit Hilfe eines unternehmensinternen Modells, für das jedoch eine Genehmigung der Aufsichtsbehörden Voraussetzung ist.

Aufgrund einer unzureichenden Abbildung des Risikoprofils gemäß Standardformel hat sich die VIG entschieden, die Bereiche Schaden/Unfall und Immobilienveranlagung intern zu modellieren und ein Partialmodell zu entwickeln. Das jahrelange umfangreiche Projekt konnte mit Genehmigung der Gruppenaufsicht, der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA), mit Ende 2015 erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Die VIG ist das einzige österreichische Unternehmen, das ein genehmigtes internes Modell vorweisen kann.

Unter Berücksichtigung dieses partiellen internen Modells wird die Solvenzrate auf Ebene der börsennotierten VIG Gruppe in einer Größenordnung von 200% erwartet. Dies bestätigt neben dem Rating die sehr gute Kapitalausstattung des Konzerns und bietet ausreichend Potenzial, die eingeschlagene Strategie aktiv weiterverfolgen zu können.

Trotz der hohen Aufwände für prozessuale und organisatorische Umstellungen und den strikten Kapitalanforderungen war die Einführung von Solvency II ein Schritt in die richtige Richtung. Schließlich handelt es sich um Investitionen in Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit, die dem Kunden, dem Unternehmen und dem Aktionär gleichermaßen nachhaltig zugutekommen.