Wirtschaftliches Umfeld

2014 war ein Jahr, in dem sich die Weltwirtschaft insgesamt langsam stabilisierte, jedoch kaum neuen Schwung aufnahm. Das weltweite reale Wirtschaftswachstum blieb laut Internationalem Währungsfonds (IWF) stabil bei 3,3%. Insgesamt ist die Entwicklung jedoch relativ heterogen. Während sich die USA, die Eurozone bzw. die Europäische Union langsam stabilisierten, ging das Wachstum in den meisten Emerging Markets eher zurück. Insbesondere für Russland und Brasilien bedeutete 2014 eine negative Trendwende, aber auch in Südafrika und China ließ das mitunter hohe Wachstum etwas nach. CEE entwickelte sich mit einem Wirtschaftswachstum von rund 3,0% konstant. Im 1. Halbjahr 2014 ist Österreichs Wirtschaft mit 0,6% noch leicht gewachsen, seit der zweiten Jahreshälfte waren hingegen rezessive Tendenzen zu bemerken. In diesem gesamtwirtschaftlichen Umfeld konnte die österreichische Versicherungswirtschaft im Jahr 2014 mit 3,3% Wachstum überdurchschnittlich stark an Prämien zulegen.

Das Wachstum der Region, in der die VIG tätig ist, ist einerseits durch zufriedenstellendes Wirtschaftswachstum in den VIG-Kernländern Polen (+3,3%), Rumänien und der Slowakei (jeweils +2,4%) sowie in der Tschechischen Republik (+2,0%) gekennzeichnet. Diese Länder profitieren aufgrund ihrer Exportorientierung von der Erholung insbesondere Deutschlands und von ersten Auswirkungen nationaler Reformen. Andererseits fehlt es der Westbalkan-Region, speziell Serbien (-2,0%) und Kroatien (-0,6%), noch an Dynamik. Die Ukraine ist ein Ausnahmefall, zumal sie durch die kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten des Landes und die damit verbundenen wirtschaftspolitischen Einschränkungen in eine tiefe Depression gefallen ist, die kurzfristig nur durch internationale Hilfszahlungen aufgefangen werden kann.

Weltweit war die weitere Verflachung der Wachstumskurve auch Ausdruck der Politik der US-Notenbank, welche die Zinsen durch konstante Anleihenkäufe weiter niedrig hielt. Auch die EZB verfolgte weiterhin ihre Politik der quantitativen Lockerung, wodurch die Investitionstätigkeit belebt werden sollte. Letzteres trat jedoch auch 2014 nur beschränkt ein. Für die Versicherungswirtschaft stellt dieses Niedrigzinsumfeld eine Herausforderung, insbesondere für den Bereich der Lebensversicherungen, dar.

In Österreich litt die Wirtschaft im 2. Halbjahr 2014 besonders unter der Kombination aus mangelnder Investitionsbereitschaft und der rückläufigen Auslandsnachfrage. Insbesondere die Exportumsätze nach Russland, in die Ukraine, nach Südamerika und Italien gingen deutlich zurück. Die wichtigsten weltweiten volkswirtschaftlichen Trends zu Jahresende 2014 waren der Beginn des Ölpreisverfalls, vereinzelt auftretende negative Inflationsraten und der sinkende Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar. Zudem besteht weiterhin ein immenser Sparüberschuss, der bei der vorliegenden Verflachung des Produktionswachstums Ausdruck einer klaren Nachfrageschwäche ist.