Österreichischer Versicherungsmarkt

Mit einem Anteil von rund 60% an den Gesamtprämien ist der Anteil der Schaden- und Unfallversicherung inklusive der Krankenversicherung in Österreich im Gegensatz zu anderen westeuropäischen Versicherungsmärkten relativ hoch. Demgegenüber besteht in der Lebensversicherung aufgrund der noch relativ geringen Versicherungsdichte ein klares Versicherungspotenzial.

In 2014 betrug das Prämienvolumen des österreichischen Versicherungsmarktes auf vorläufiger Basis EUR 17,1 Mrd. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Plus von 3,3%. Im selben Zeitraum verzeichnete die Lebensversicherung ein Wachstum von 3,9%. Der Anstieg ist auf die sehr gute Entwicklung bei den Einmalerlagsprodukten zurückzuführen. Positiv beeinflusst wurde dies durch die Reduktion der steuerlich relevanten Mindestbindefrist von 15 auf zehn Jahre für Personen ab dem 50. Lebensjahr. Die Regelung ist seit 1. März 2014 in Kraft und hat vor allem bei den über 60-Jährigen zu einem starken Interesse für Einmalerläge geführt. Hohe Zuwächse erzielte auch die klassische Pensionsversicherung. Gründe dafür sind die Thematisierung des neuen Pensionskontos und das nach wie vor vorhandene Potenzial im Vorsorgebereich. Im Jahr 2015 wird sich der Trend der Verringerung des Zinsniveaus weiter fortsetzen. Für neu abgeschlossene Lebensversicherungen wurde daher Anfang 2015 der Garantiezinssatz (der Versicherungsnehmern maximal zugesichert werden darf) von 1,75% auf 1,50% gesenkt.

Die Schaden- und Unfallversicherung konnte im Jahr 2014 ein Wachstum von 2,8% verzeichnen. Mit einem Plus von 4,7% entwickelte sich die Kfz-Kaskoversicherung aufgrund des Anstiegs der Durchschnittsprämien besonders gut. Neben den Prämieneinnahmen der Schaden-/Unfall- sowie Lebensversicherung stiegen auch jene der Krankenversicherung. Das Wachstum lag im Jahr 2014 bei 3,2% im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Die Versicherungsdichte belief sich 2013 in Österreich auf insgesamt EUR 1.954. Davon entfielen EUR 1.190 auf die Nichtlebensversicherung und EUR 764 auf die Lebensversicherung.

Marktentwicklung 2014 im Vorjahresvergleich

Marktentwicklung 2014 im Vorjahresvergleich – Österreich (Balkendiagramm)

Quelle: Versicherungsverband Österreich

Marktanteile der größten Versicherungsgruppen

Marktanteile der größten Versicherungsgruppen – Österreich (Ringdiagramm)

Quelle: Versicherungsverband Österreich;
Stand: 1.–4. Quartal 2014

VIG-Gesellschaften in Österreich

Die VIG ist in Österreich durch die Wiener Städtische, die Donau Versicherung und die s Versicherung vertreten. Die VIG Holding wird den Zentralen Funktionen zugeordnet, ist aber von Österreich aus auch als internationaler Rückversicherer und Versicherer im länderübergreifenden Firmengeschäft tätig. Die Wiener Städtische ist über Zweigniederlassungen ebenso in Italien und Slowenien präsent. Darüber hinaus ist auch die Donau Versicherung in Italien mit einer Zweigniederlassung vertreten.

Der Marktanteil der Vienna Insurance Group liegt im Jahr 2014 insgesamt bei 23,8%, damit ist sie die führende Versicherungsgruppe Österreichs. In der Schaden- und Unfallversicherung liegt die VIG mit einem Marktanteil von 21,5% ebenfalls auf Platz eins. Auch in der Lebensversicherung ist sie mit 27,7% Marktführer. Im Bereich der Krankenversicherung ist die VIG auf Platz zwei.