Übrige Märkte

Die Übrigen Märkte umfassen die Länder Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Estland, Georgien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mazedonien, Moldawien, Serbien, Türkei, Ukraine und Ungarn. Die Übrigen Märkte erwirtschafteten im Jahr 2014 12,8% der Konzernprämien.

Die Gesellschaften der Länder Montenegro und Weißrussland wurden nicht in den Konsolidierungskreis der Vienna Insurance Group miteinbezogen.

Albanien

Nach einem Rückgang im Jahr 2013 stiegen die Prämieneinahmen des albanischen Versicherungsmarktes auf Basis der Lokalwährung im Jahr 2014 um 36,7%. Der Bereich der Nichtlebensversicherung, der rund 90% Anteil am Gesamtprämienvolumen hat, verzeichnete ein Plus von 40,5%. Diese Steigerung resultiert vor allem aus der Stabilisierung der Kfz-Haftpflichttarife. Auch die Lebensversicherung entwickelte sich in 2014, wie schon im Jahr davor, positiv mit einem Prämienanstieg von 6,9%.

Im Jahr 2014 wurde die Zusammenführung der beiden VIG-Konzerngesellschaften Sigma und Interalbanian erfolgreich abgeschlossen. Seither ist die Gesellschaft unter der Marke Sigma Interalbanian am albanischen Markt und über eine Niederlassung auch im Kosovo vertreten. Darüber hinaus ist die VIG in Albanien über die Intersig am Markt aktiv. Beide Gesellschaften sind in der Nichtlebensversicherung tätig und belegen in diesem Bereich gemeinsam den ersten Marktrang. Am Gesamtmarkt liegt die VIG auf Platz zwei.

Bosnien-Herzegowina

Bosnien-Herzegowina verzeichnete im Jahr 2014 auf Basis der Lokalwährung im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Anstieg des Versicherungsprämienvolumens von 13,5%. Sowohl die Lebens- (+26,9%) als auch die Nichtlebensversicherung (+10,3%) haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Vor allem die Nichtlebensversicherung abseits der Kfz-Produkte konnte Zuwächse verzeichnen, wobei auch die Schäden aufgrund der schweren Überschwemmungen im Mai 2014 stark angestiegen sind.

Die Konzerngesellschaft Jahorina, mit welcher die VIG in Bosnien-Herzegowina vertreten ist, wurde im Jahr 2014 in Wiener Osiguranje umbenannt. Der Marktanteil der VIG am Gesamtprämienvolumen beträgt 4,5%, womit sie den siebten Rang auf dem bosnischen Markt einnimmt.

Bulgarien

Der gesamte bulgarische Versicherungsmarkt konnte in den ersten drei Quartalen 2014 in Lokalwährung im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Steigerung von 4,8% aufweisen. Zum Plus von 4,0% in der Nichtlebensversicherung trug einerseits die Kfz-Haftpflichtversicherung bei, aber auch die Kfz-Kaskoversicherung entwickelte sich im 1.–3. Quartal 2014, nach einem Rückgang in den letzten beiden Jahren, wieder positiv. Die Lebensversicherung legte trotz eines starken Sinkens der fondsgebundenen Produkte zu (+8,3%). Seit 2014 sind Krankenfonds in Bulgarien gesetzlich dazu verpflichtet, eine Versicherungslizenz zu erwerben, wodurch zwölf neue Versicherungsgesellschaften in den Markt eingetreten sind, welche seither teilweise auch in anderen Bereichen Versicherungen anbieten.

Die VIG wird in Bulgarien durch die Bulstrad Leben und Bulstrad Nichtleben vertreten. Der Konzern belegt mit diesen beiden Versicherungsgesellschaften mit 13,7% den zweiten Platz auf dem bulgarischen Markt. Auch im Lebens- und Nichtlebensbereich erreicht die VIG jeweils den zweiten Marktrang. Darüber hinaus wurde im Jahr 2014 die bulgarische Pensionsversicherung Doverie mittels rückwirkender Vollkonsolidierung erfasst.

Deutschland

Der deutsche Versicherungsmarkt entwickelte sich mit einer Steigerung der Prämieneinnahmen im Jahr 2014 positiv. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die dynamische Entwicklung im Einmalerlagsgeschäft der Lebensversicherung sowie auf das nach wie vor kräftige Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung von erwarteten 3%. Einschließlich der laufenden Prämieneinnahmen verzeichnete die Lebensversicherung einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr von rund 3% (auf vorläufiger Basis).

Die VIG ist in Deutschland mit zwei Gesellschaften vertreten, der InterRisk Nichtleben sowie der InterRisk Leben. Die InterRisk-Gesellschaften sind reine Maklerversicherer, wobei die InterRisk Nichtleben auf das Unfall- und Haftpflichtversicherungsgeschäft sowie ausgewählte Sachversicherungsprodukte spezialisiert ist. Der Geschäftsschwerpunkt der InterRisk Leben liegt bei Altersvorsorge- und Berufsunfähigkeitslösungen sowie Hinterbliebenenschutz. Am deutschen Markt behaupten sich die VIG-Gesellschaften auch 2014 wieder erfolgreich als ertragsstarke Nischenanbieter.

Estland, Lettland, Litauen

In den baltischen Staaten konnte sich der positive Trend aus 2013 im Jahr 2014 fortsetzen. Der estnische Versicherungsmarkt wies im Jahr 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Wachstum von 7,5% auf. Auch in Lettland fiel der Anstieg des Prämienvolumens mit 7,6% im 1.–3. Quartal 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode ähnlich hoch aus. Die Prämieneinnahmen in Litauen legten im Jahr 2014 auf Basis der Lokalwährung um 6,9% zu. In allen drei Märkten entwickelte sich dabei die Lebensversicherung besonders dynamisch.

Die VIG ist in Estland über die Konzerngesellschaft Compensa Leben aktiv, welche wiederum über Zweigniederlassungen auch in Lettland und Litauen vertreten ist. Darüber hinaus ist der Konzern von Polen ausgehend mit Zweigniederlassungen der Compensa Nichtleben in Lettland und Litauen präsent.

Georgien

Die Entwicklung des georgischen Versicherungsmarktes wurde 2014 von der Auflösung des staatlichen Krankenversicherungsprogramms und dem damit einhergehenden Rückgang dieser Versicherungssparte stark beeinflusst. Da der Anteil der Krankenversicherung am Gesamtprämienvolumen rund 50% beträgt, wirkte sich dies auch massiv auf den Gesamtmarkt aus – er sank auf Basis der Lokalwährung im 1.–3. Quartal 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 44,4%.

In Georgien ist die VIG mit den Gesellschaften GPIH und IRAO tätig. Sie belegen gemeinsam mit einem Marktanteil von 36,4% am Gesamtmarkt den ersten Rang.

Kroatien

Im Jahr 2014 verringerte sich das Gesamtprämienvolumen am kroatischen Versicherungsmarkt auf Basis der Lokalwährung im Vergleich zum Vorjahr um 5,7%. Getrieben wurde diese Entwicklung von der Marktliberalisierung in der Kfz-Haftpflichtsparte seit dem EU-Beitritt im Jahr 2013. Die Durchschnittsprämie dieser Sparte sank um mehr als 20%. In der Lebensversicherung lagen die Prämieneinnahmen hingegen, dank des Wachstums im Bereich der Einmalerläge, um 3,9% über dem Jahr 2013.

In Kroatien ist die VIG mit zwei Gesellschaften vertreten. Während die Wiener Osiguranje sowohl Lebens- als auch Nichtlebensprodukte anbietet, konzentriert sich die Erste Osiguranje in Kooperation mit der lokalen Erste Bank auf das Geschäft mit Lebensversicherungen. Mit einem Anteil von 8,4% nimmt die VIG den vierten Rang am kroatischen Versicherungsmarkt ein. Platz zwei belegt die VIG im Lebensversicherungsbereich, während sie in der Nichtlebensversicherung auf Platz fünf liegt.

Liechtenstein

Mit dem einzigartigen Zugang zum europäischen Wirtschaftsraum und dem schweizerischen Markt verfügt Liechtenstein über einen zentralen Standortvorteil. Die dort ansässigen Versicherungsgesellschaften bieten international ausgerichtete Versicherungslösungen an. Ende 2014 waren 22 Lebens-, 15 Schaden- und fünf Rückversicherungsunternehmen mit Sitz in Liechtenstein tätig. Für den Gesamtmarkt 2014 werden Prämieneinnahmen auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.

Die VIG ist mit der Vienna-Life in Liechtenstein vertreten. Die Gesellschaft ist ausschließlich in der Lebensversicherung tätig und konzentriert sich überwiegend auf fonds- und indexgebundene Produkte. Im Vordergrund stehen dabei Versicherungslösungen, die an die individuellen Bedürfnisse der Kunden angepasst sind.

Mazedonien

Das Gesamtprämienvolumen des mazedonischen Versicherungsmarktes weist im 1.–3. Quartal 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode auf Basis der Lokalwährung ein Plus von 6,1% auf. Der Markt wird mit einem Anteil von rund 90% vom Nichtlebensbereich dominiert, wovon wiederum rund 60% auf die Kfz-Versicherungen entfallen. Damit bleibt das Nichtlebensgeschäft, das im 1.–3. Quartal 2014 um 4,6% anstieg, der wichtigste Wachstumsmotor für den mazedonischen Versicherungsmarkt. Die Lebensversicherung spielt zwar derzeit noch eine untergeordnete Rolle, verzeichnete aber in den ersten neun Monaten 2014 mit einem Plus von 21,9% ein sehr hohes Wachstum.

Neben der Winner Nichtleben und Winner Leben ist die VIG seit 2013 in Mazedonien auch mit der Makedonija Osiguruvanje vertreten. Mit ihrem Erwerb stieg der Konzern an die Spitze des Versicherungsmarktes und hatte im 1.–3. Quartal 2014 einen Marktanteil von 22,8%. Auch in der Nichtlebensversicherung ist die VIG Marktführer, im Bereich Leben nimmt sie den dritten Platz ein.

Moldawien

Am moldawischen Markt sind 16 Versicherungsunternehmen tätig, die im 1.–3. Quartal 2014 gegenüber der Vorjahresperiode auf Basis der Lokalwährung eine Erhöhung des Gesamtprämienvolumens von 3,3%, erwirtschaften konnten. Sowohl der Nichtlebensbereich (+3,1%), der den Markt stark dominiert, als auch die Lebensversicherung (+7,7%) trugen mit einem Wachstum dazu bei.

Die VIG trat im Jahr 2014 durch die Akquisition des Versicherers Donaris in den moldawischen Markt ein. Damit konnte der Konzern seine Präsenz auf 25 Länder ausdehnen und das letzte noch ausständige Land der CEE-Region erschließen. Die Donaris, die derzeit den dritten Marktrang belegt, wurde im Jahr 1998 gegründet und hat ihren Sitz in der moldawischen Hauptstadt Chisinau. Der Verkauf der Versicherungsprodukte erfolgt über die eigenen Geschäftsstellen sowie über Agenten und Kooperationen mit Maklern, Banken und Leasinggesellschaften.

Serbien

Trotz des schwachen wirtschaftlichen Umfelds stieg das Prämienvolumen des serbischen Versicherungsmarktes im 1.–3. Quartal 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode auf Basis der Lokalwährung um 5,2%. Die Lebensversicherung weist zwar seit Jahren ein konstantes Wachstum auf, spielt aber insgesamt, mit einem Anteil von rund 20% am Gesamtprämienvolumen, immer noch eine geringere Rolle als Nichtlebensprodukte. Dieser Bereich erreichte in den ersten neun Monaten 2014 ein Plus von 2,5%. Jedoch stiegen aufgrund des Hochwasserereignisses im Mai 2014 auch die Versicherungsschäden an. Verglichen mit der Höhe der tatsächlich verursachten Schäden waren die versicherten Schäden relativ gering, was bedeutet, dass auch in der Nichtlebensversicherung noch viel Wachstumspotenzial vorhanden ist.

In Serbien ist die Vienna Insurance Group durch die Wiener Städtische Osiguranje aktiv, welche sowohl im Lebens- als auch im Nichtlebensbereich vertreten ist. Insgesamt nimmt die Gesellschaft mit einem Anteil von 9,7% den vierten Marktrang ein. In der Lebens- und Nichtlebensversicherung liegt sie auf Platz zwei bzw. Platz fünf.

Türkei

Nach dem zweistelligen Wachstum des Vorjahres konnte der türkische Versicherungsmarkt im Jahr 2014 auf Basis der Lokalwährung einen Anstieg von 7,3% verzeichnen. Die Prämieneinnahmen in der Nichtlebensversicherung erreichten ein Plus von 9,0%, das hauptsächlich von Produkten abseits der Kfz-Versicherung getrieben wurde. Das Wachstum der Kfz-Sparte fiel mit einem Anstieg von 2,0% geringer aus. In der Lebensversicherung verringerte sich das Prämienvolumen um 3,4%.

Auf dem türkischen Versicherungsmarkt ist der Konzern durch die Ray Sigorta vertreten, welche nur im Bereich Nichtleben tätig ist. Mit einem Anteil am Gesamtprämienvolumen von 1,5% belegt die VIG den 13. Marktrang.

Ukraine

Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen stürzte die Ukraine in eine tiefe Rezession. Davon blieb auch der Versicherungsmarkt nicht verschont – das Gesamtprämienvolumen sank im 1.–3. Quartal 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode auf Basis der Lokalwährung um 20,0%. Das Minus in der Lebensversicherung lag bei 12,0%, die Nichtlebensversicherung verzeichnete einen Rückgang von 20,7%. Mit 389 Versicherungsgesellschaften (per Ende September 2014) ist der ukrainische Versicherungsmarkt stark fragmentiert. Die Top-10-Versicherer haben lediglich einen Marktanteil von rund 30% am Gesamtprämienvolumen.

Die VIG ist in der Ukraine mit vier Versicherungsgesellschaften tätig: davon drei Nichtlebensversicherer – die UIG, Kniazha und Globus – sowie die Lebensversicherungsgesellschaft Jupiter. Die VIG-Gesellschaften haben gemeinsam einen Marktanteil von 4,2% und liegen damit auf dem zweiten Platz. In der Nichtlebensversicherung ist die VIG Marktführer, im Bereich Leben liegt sie auf Rang neun.

Ungarn

Die Gesamtprämien des ungarischen Versicherungsmarktes erhöhten sich auf Basis der Lokalwährung in 2014 um 4,2%. Die Nichtlebensversicherung verzeichnete ein Plus von 3,9%. Die Auswirkungen der 2013 eingeführten Versicherungssteuer sind weiterhin spürbar und die Weitergabe an die Versicherungsnehmer ist aufgrund der Wettbewerbssituation und der Preissensibilität der Kunden sehr schwierig. Die Kfz-Haftpflichtversicherung hat sich nach jahrelangen Rückgängen in 2014 wieder erholt und erreichte sogar ein Plus von 9,2%. Die Prämien der Lebensversicherung stiegen um 4,4%. Ende November 2013 verabschiedete das ungarische Parlament ein Gesetz, wonach bei Pensionsversicherungen ab 2014 eine Steuerbegünstigung in Anspruch genommen werden kann.

In Ungarn ist die Vienna Insurance Group mit dem Lebens- und Nichtlebensversicherer Union Biztosító sowie der Lebensversicherung Erste Biztosító vertreten. Mit dem in 2013 vereinbarten und 2014 abgeschlossenen Erwerb der AXA Biztosító ist die VIG mit einer weiteren Gesellschaft am Markt aktiv, die mittlerweile in Vienna Life umbenannt wurde. Der Konzern belegt mit einem Anteil von 7,4% den siebten Rang am Gesamtmarkt, den sechsten Rang im Nichtlebensbereich (mit einem Anteil von 6,1%) und den siebten Platz im Lebensbereich (mit einem Anteil von 8,6%).