Interview mit Werner Matula, Leitung VIG Aktuariat
„Was macht eigentlich ein Aktuar?“
Werner Matula, Leitung VIG Aktuariat
Können Sie uns die Aufgaben eines Aktuars kurz erklären?
Vereinfacht gesagt beschäftigt sich ein Aktuar bei einer Versicherung mit recht komplexen Fragestellungen der Produktgestaltung und des Risikomanagements. Wie hoch muss zum Beispiel eine Prämie angesetzt werden, damit das Leistungsversprechen gegenüber den Kundinnen und Kunden auch zuverlässig erfüllt werden kann.
Welche Faktoren müssen Sie dabei berücksichtigen?
Da gibt es viele – von Zinsen über Kosten- oder Stornorisiken bis hin zur Lebenserwartung, um ein paar Beispiele zu nennen. Diese Faktoren nehmen wir in unsere Berechnungsmodelle auf. Wir beurteilen aber auch die damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Profitabilität und notwendige Eigenmittelausstattung.
Stellt Sie das aktuelle Zinsniveau vor neue Herausforderungen?
Das jeweilige Zinsniveau bildet seit jeher die Rahmenbedingungen der aktuariellen Herausforderungen. Es ist unsere Aufgabe, richtig und verantwortungsvoll damit umzugehen – und das tun wir bei der VIG mit großer Sorgfalt und Kompetenz.
Welche Ausbildung braucht ein Aktuar?
In der Regel verfügt dieser über eine mathematische Ausbildung, im Idealfall hat er Versicherungsmathematik studiert. Darüber hinaus muss er eine Reihe von Kompetenzen nachweisen, die in unserem Berufsstand sehr klar definiert sind. Letztlich ist es aber das Gespür für die Realität, für das Marktgeschehen, das einen guten Aktuar bzw. eine gute Aktuarin ausmacht.