Sonstige CEE

Das Segment Sonstige CEE umfasst die Länder Albanien inkl. Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Moldau, Serbien und die Ukraine. Die Sonstigen CEE-Märkte erwirtschafteten im Jahr 2017 3,8% der Konzernprämien. Die Gesellschaften der Länder Montenegro und Weißrussland wurden nicht in den Konsolidierungskreis der Vienna Insurance Group miteinbezogen.

Albanien inklusive Kosovo

Um 11,4% legte der albanische Versicherungsmarkt im 1.–3. Quartal 2017 auf Basis der Lokalwährung im Vergleich zur Vorjahresperiode zu. Mit einem Anteil von mehr als 92% des Gesamtmarktes bestimmt der Nichtlebenssektor, und hier vor allem die Kfz-Haftpflichtversicherung, die Versicherungslandschaft. Mit 11,1% wuchs die Kfz-Haftpflichtversicherung deutlich, während die Kfz-Kaskoversicherung um 1,2% zurückging. Die Lebensversicherungsprämien stiegen um 28,8%. Im Kosovo verzeichneten die Versicherungsprämien im Bereich Nichtleben im 1.–3. Quartal 2017 einen Zuwachs von 2,5%.

Die VIG ist in Albanien mit den beiden Versicherern Sigma Interalbanian und Intersig im Nichtlebenssektor tätig. Die Sigma Interalbanian ist zudem über eine Zweigniederlassung im Kosovo vertreten. Mit einem Anteil von 23,7% am albanischen Versicherungsmarkt positioniert sich die Vienna Insurance Group auf dem zweiten Marktrang.

Bosnien-Herzegowina

Ein Plus von 8,1% auf Basis der Lokalwährung verzeichneten die Versicherungsprämien in Bosnien-Herzegowina in den ersten drei Quartalen 2017. Der Nichtlebensmarkt wuchs im Vergleich zur Vorjahresperiode um 7,6%, die Lebensversicherung etwas kräftiger um 9,9%. Die den Nichtlebenssektor dominierende Kfz-Haftpflichtversicherung legte um 7,9% zu.

Die VIG ist seit 2011 mit der Wiener Osiguranje mit Sitz in Banja Luka in der serbischen Republik Srpska von Bosnien-Herzegowina vertreten. Ihr Marktanteil beträgt 5,5%. Mit dem Ende Oktober unterzeichneten Erwerb der Merkur Osiguranje würde die VIG ihren Marktanteil auf Basis der Daten des 1.–3. Quartals 2017 auf 9,8% erhöhen und im Marktranking von Rang sieben in die Top 3 aufsteigen. Mit diesem Schritt verbreitert sich die Vienna Insurance Group sowohl regional, durch ihre Tätigkeit in der Föderation Bosnien-Herzegowina, als auch das Produktportfolio betreffend, durch ihre verstärkte Aktivität im Lebenssektor.

Kroatien

In den ersten drei Quartalen 2017 entwickelte sich sowohl der Nichtlebenssektor mit einem Plus von 3,4%, als auch der Lebenssektor mit einem leichten Anstieg von 0,9% gegenüber der Vorjahresperiode positiv. Der Gesamtmarkt wuchs auf Lokalwährungsbasis um 2,6%. In den Kfz-Sparten zeigte sich ein divergentes Bild: Während die Prämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung um 0,7% zurückgingen, nahmen diese in der Kfz-Kaskoversicherung um 8,0% zu.

Die VIG liegt mit einem Anteil von 8,5% am kroatischen Versicherungsmarkt an vierter Stelle. In der Nichtlebensversicherung belegt sie den sechsten, in der Lebensversicherung den dritten Rang. Im Dezember 2017 hat der Konzern unter Vorbehalt der Zustimmung der lokalen Behörden beschlossen, den auf den Bankenvertrieb spezialisierten Lebensversicherer Erste Osiguranje mit dem Allspartenversicherer Wiener Osiguranje zu verschmelzen. Nach Abschluss der geplanten Fusion wird die VIG auf dem kroatischen Versicherungsmarkt ausschließlich mit der Versicherungsgesellschaft Wiener Osiguranje vertreten sein. Die Marke „Erste Osiguranje“ bleibt für das Bankenversicherungsgeschäft erhalten.

Mazedonien

Die Prämien am mazedonischen Versicherungsmarkt nahmen im 1.–3. Quartal 2017 moderat um 2,7% auf Lokalwährungsbasis zu. Am Gesamtmarkt dominiert die Nichtlebensversicherung mit einem Anteil von rund 86% am Prämienvolumen. Der Lebenssektor wies bei niedriger Ausgangsbasis einen kräftigen Zuwachs von 14,9% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf, während der Nichtlebensmarkt mit einem Plus von 0,9% geringfügig über dem Vorjahresniveau lag. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Prämienrückgang in den Nicht-Kfz-Sparten zurückzuführen.

Mit den drei Konzerngesellschaften Winner Nichtleben, Winner Leben und Makedonija Osiguruvanje ist die Vienna Insurance Group Marktführer am mazedonischen Versicherungsmarkt vertreten. Am Gesamtmarkt hält sie einen Anteil von 21,3%. Im Nichtlebenssektor belegt die Vienna Insurance Group den ersten Marktrang, im Lebenssektor platziert sie sich an dritter Stelle.

Moldau

Der moldauische Versicherungsmarkt ist vom Nichtlebenssektor und hier vor allem von den Kfz-Sparten geprägt. Rund 94% beträgt der Anteil der Nichtlebensversicherung am Prämienvolumen des Landes. Im 1.–3. Quartal 2017 wuchs der moldauische Versicherungsmarkt um 5,2% auf Lokalwährungsbasis, wobei der Nichtlebensbereich um 5,0% und der Lebensbereich um 7,9% zulegten. Das Wachstum im Nichtlebenssektor wird von den Kfz-Sparten getragen, die einen Prämienanstieg von 7,3% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verzeichneten, während sich die Nicht-Kfz-Sparten mit 1,9% rückläufig entwickelten.

Die VIG ist seit 2014 mit der Konzerngesellschaft Donaris im Land vertreten. Diese ist mit einem Marktanteil von 14,7% nunmehr die führende Versicherung Moldaus.

Serbien

In den ersten drei Quartalen 2017 stiegen die Prämien am serbischen Versicherungsmarkt auf Basis der Lokalwährung um 7,4% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Das Wachstum ist vorrangig durch den Nichtlebenssektor getrieben, der um 8,6% zulegte. Die Lebensversicherung wuchs im 1.–3. Quartal 2017 um 3,7%. Auch wenn sich das Wachstum im Vergleich zu den Vorjahren verlangsamt hat, setzte die Lebensversicherung auch im Jahr 2017 den langjährigen Aufwärtstrend fort.

Mit der sieben Monate nach dem Erwerb durchgeführten Verschmelzung der Konzerngesellschaften Wiener Städtische Osiguranje und den beiden im Vorjahr erworbenen AXA-Gesellschaften konzentrierte die Vienna Insurance Group ihren Marktauftritt in Serbien und erreichte in den ersten drei Quartalen 2017 einen Marktanteil von 11,9%. Damit liegt sie auf Platz vier am serbischen Versicherungsmarkt. In der Nichtlebensversicherung nimmt die Vienna Insurance Group den vierten, in der Lebensversicherung den zweiten Rang ein.

Ukraine

Der ukrainische Versicherungsmarkt ist von einer dominanten Nichtlebensversicherung (> 90% des Prämienvolumens) und einer niedrigen, wenngleich steigenden Marktkonzentration im Nichtlebenssektor – rund 40% Marktanteil der zehn führenden Versicherer – gekennzeichnet. In den ersten drei Quartalen 2017 verzeichnete der Gesamtmarkt einen Anstieg um 26,4% auf Lokalwährungsbasis. Dieser ist durch das Rückversicherungsgeschäft zwischen den lokalen Gesellschaften im Nichtlebensbereich stark beeinflusst. Die um diese Effekte bereinigten direkten Prämien legten um 7,3% zu. Ungeachtet von Preiskampf und Provisionsdumping stiegen die direkten Prämien in der Nichtlebensversicherung um 8,0% im Jahresvergleich. Wachstumstreiber war die positive Entwicklung in der Kfz-, Unfall-, Kranken- und allgemeinen Haftpflichtversicherung. Die Lebensversicherungsprämien nahmen moderat um 1,7% zu.

Die Vienna Insurance Group ist mit den drei Nichtlebensversicherern UIG, Kniazha und Globus und dem Lebensversicherer Kniazha Life am ukrainischen Versicherungsmarkt tätig. Sie halten einen Marktanteil von 3,8% und belegen damit den vierten Platz im Ranking der führenden Versicherungsgruppen des Landes. In der Nichtlebensversicherung positioniert sich die Vienna Insurance Group auf Rang fünf, in der Lebensversicherung auf Rang sechs.

Geschäftsverlauf 2017 im Segment Sonstige CEE

Prämienentwicklung

Prämienanteil nach Sparten

Sonstige CEE – Verrechnete Prämien nach Sparten (Ringdiagramm)

Werte für 2016 in Klammer

Die VIG-Konzerngesellschaften in den Sonstigen CEE-Ländern erzielten im Jahr 2017 verrechnete Prämien in Höhe von EUR 352,0 Mio. (2016: EUR 331,4 Mio.). Das Plus von 6,2% im Vergleich zum Vorjahr basiert vor allem auf der positiven Entwicklung der sonstigen Sachversicherung in Kroatien und Serbien sowie der guten Entwicklung der Kfz-Haftpflichtversicherung in Serbien. Die abgegrenzten Nettoprämien beliefen sich im Jahr 2017 auf EUR 247,2 Mio. (2016: EUR 232,9 Mio.) und erhöhten sich somit gegenüber dem Vorjahr um 6,1%.

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle abzüglich der Rückversicherung betrugen im Jahr 2017 EUR 170,6 Mio. (2016: EUR 161,8 Mio.). Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Erhöhung der Aufwendungen für Versicherungsfälle (abzüglich der Rückversicherung) um 5,4%, welche trotz vermehrter Green-Card-Schäden aus der Ukraine geringer ansteigen als die Prämien.

Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung

Im Jahr 2017 beliefen sich die Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung im Segment Sonstige CEE auf EUR 93,3 Mio. (2016: EUR 83,3 Mio.). Die Zunahme in Höhe von 12,0% ist durch einen deutlichen Anstieg der Provisionen in Serbien aufgrund von gestiegenen Prämien und einer veränderten Vertriebsstruktur begründet.

Ergebnis vor Steuern

Der ausgewiesene Verlust in Höhe von EUR 6,0 Mio. für das Geschäftsjahr 2017 ist aufgrund von Firmenwertabschreibungen in den CGU-Gruppen Ukraine, Moldau und Albanien inkl. Kosovo in Höhe von insgesamt EUR 19,5 Mio. entstanden. 2016 belief sich das Ergebnis vor Steuern in diesem Segment auf EUR 7,4 Mio. Bereinigt um Firmenwertabschreibungen in beiden Jahren lag das Ergebnis 2017 annähernd auf dem Niveau von 2016.

Combined Ratio

Die Combined Ratio konnte im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht verbessert werden, lag im Jahr 2017 mit 100,1% jedoch weiterhin über der 100%-Marke (2016: 101,4%).

Vienna Insurance Group im Segment Sonstige CEE

in EUR Mio.

2017

2016

2015

2014

Verrechnete Prämien

352,0

331,4

307,2

293,6

Kfz-Kaskoversicherung

43,5

39,6

39,6

42,7

Kfz-Haftpflichtversicherung

88,0

83,3

83,0

77,3

Sonstige Sachversicherung

102,9

91,8

83,4

77,2

Lebensversicherung – laufende Prämien

64,0

62,6

64,5

65,9

Lebensversicherung – Einmalprämien

40,7

45,8

28,8

22,7

Krankenversicherung

12,9

8,1

7,9

7,8

Ergebnis vor Steuern

-6,0

7,4

-25,4

11,3