Wirtschaftliches Umfeld
Nachdem zu Beginn des Jahres 2015 die globale wirtschaftliche Entwicklung deutlich hinter den Erwartungen der meisten Experten zurückgeblieben war, konnten sich im Laufe des Jahres einige Aspekte der Wirtschaft wieder stabilisieren. Das weltweite Wirtschaftswachstum betrug laut den Angaben des Internationalen Währungsfonds (IMF) im Oktober 2015 knapp 3,1%, was wiederum um 0,7%-Punkte unterhalb der Prognose von Oktober 2014 liegt. Die USA wuchsen mit 2,6% vergleichsweise stark, während die Eurozone mit 1,5%-Punkte deutlich unter dem Durchschnitt blieb.
Auch die größten Emerging Markets entwickelten sich schwächer als prognostiziert. Dies trifft insbesondere auf China, Russland, Südafrika und Brasilien zu. Indien konnte hingegen im Jahr 2015 sein Bruttoinlandsprodukt weiterhin um über 7% steigern. Für die österreichische Volkswirtschaft war das vergangene Jahr mit einem 0,8%-igen Wachstum ein schwieriges. Die Versicherungswirtschaft konnte mit einem Prämienwachstum von 1,8% zwar noch ein überdurchschnittliches Branchenergebnis erzielen, schaffte es aber aufgrund der allgemein schwachen Konjunktur nicht, den Erwartungen der ursprünglichen Prognosen zu entsprechen.
Zentral- und Osteuropa (CEE) wies im Jahr 2015 ein durchschnittliches kaufkraftbereinigtes Wachstum von 2,9% (‑0,7%-Punkte gegenüber 2014) auf. Insbesondere die Märkte Tschechische Republik, Polen, Slowakei, Slowenien und Ungarn konnten mit durchschnittlich 3,5% BIP-Zuwachs weiterhin ihren Status als Wachstumsmärkte festigen. Zudem weist das Baltikum im Jahr 2015 eine Konjunktur über dem EU-Durchschnitt auf.
Die Ukraine erreichte im Jahr 2015 mit einer 9%-igen Depression den Tiefpunkt ihrer Krise. Bulgarien entwickelte sich mit 1,7% stabil, Kroatien mit 0,8% und Serbien mit 0,5% konnten erstmals wieder ein Wachstum verzeichnen. In Rumänien wuchs die Wirtschaft mit 3,4% und damit im Vergleich zum Vorjahr sogar um 0,6%-Punkte stärker. Sowohl die Krise in der Ukraine als auch die Sanktionen gegen Russland wirkten sich auf die übrigen CEE-Staaten rückblickend weniger negativ aus als befürchtet.
Die globale Wachstumsschwäche steht in Zusammenhang mit der Politik der Notenbanken in den USA und der EU. Während die Fed trotz guter Wirtschaftsdaten nicht bereit war, die Zinsen so früh wie erwartet anzuheben, setzte die EZB auf ein umfassendes Anleihekaufprogramm. In der Versicherungsbranche wurden insbesondere Lebensversicherungsgesellschaften durch das Niedrigzinsumfeld herausgefordert.
Positiv ist anzumerken, dass der niedrige Ölpreis die Wirtschaft im vergangenen Jahr deutlich unterstützte, zumal er sich wie eine Steuerentlastung auswirkte.