Glossar
Abgegebene Rückversicherungsprämien
Anteil der Prämien, die dem Rückversicherer dafür zustehen, dass er bestimmte Risiken in Rückdeckung übernimmt.
Abgegrenzte Prämien
Jener Teil der verrechneten Prämien, der auf das Geschäftsjahr entfällt.
ALM (Asset- und Liability-Management)
ALM ist die Umsetzung strategischer Entscheidungen unter simultaner Berücksichtigung der Aktiva und Passiva zur Erreichung optimaler Unternehmensergebnisse und damit die Voraussetzung für die Ermittlung und die Steuerung des notwendigen Risikokapitals, der Kongruenz zwischen Aktiva und Passiva (Duration-, Cash Flow- und Ertrags-Matching) und für die Optimierung der Veranlagung und der Rückversicherung.
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb
Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb im Eigenbehalt werden in Aufwendungen für den Versicherungsabschluss, Sonstige Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb, abzüglich der Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteile aus Rückversicherungsabgaben, gegliedert. Die Aufwendungen für die Schadenerhebung, Schadenverhütung und Schadenbearbeitung (Schadenregulierungsaufwendungen) bzw. für die Erbringung der Versicherungsleistung (Regulierungsaufwendungen) werden im Posten Aufwendungen für Versicherungsfälle ausgewiesen.
Aufwendungen für Versicherungsfälle
Setzen sich aus den Zahlungen für Versicherungsfälle, den Zahlungen für Schadenerhebung, Schadenregulierung und Schadenverhütung und aus der Veränderung der zugehörigen Rückstellungen zusammen.
Barwert
Augenblicklicher Wert eines in der Zukunft liegenden Geldbetrages; wird durch Abzinsung mit einem bekannten Zinssatz errechnet.
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere
Diese Wertpapiere (Held to Maturity) umfassen Forderungspapiere, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen und können. Sie werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet. Im Fall dauernder Wertminderung wird erfolgswirksam eine außerplanmäßige Abschreibung erfasst.
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft. Alle im Inland (von Inländern und Ausländern) in einer bestimmten Periode erzeugten Güter und Dienstleistungen werden zu laufenden Preisen (Marktpreisen) oder konstanten Preisen (Preisen eines bestimmten Basisjahres) bewertet. Bei der Bewertung zu konstanten Preisen werden Preissteigerungen herausgerechnet, um die Entwicklung unabhängig von der Inflation betrachten zu können. Das BIP zu konstanten Preisen wird auch reales BIP genannt.
Brutto/netto
In der Versicherungsterminologie bedeuten „brutto/netto“ vor bzw. nach Abzug der Rückversicherung („netto“ wird auch „für eigene Rechnung“ oder „Eigenbehalt“ genannt). Im Zusammenhang mit Erträgen aus Beteiligungen wird der Begriff „netto“ dann verwendet, wenn von den Erträgen die entsprechenden Aufwendungen (z.B. Abschreibungen und Verluste aus dem Abgang) bereits abgezogen wurden. Damit zeigen die Erträge (netto) aus Beteiligungen das Ergebnis aus diesen Anteilen.
Cash Flow
Kennzahl zur Aktien- bzw. Unternehmensanalyse, die den Zufluss bzw. Abfluss liquider Mittel während einer Abrechnungsperiode darstellt. Die Berechnung des Cash Flows ergibt sich im Wesentlichen aus der Addition von Jahresüberschuss, Abschreibungen, Veränderungen der langfristigen Rückstellungen, Ertrags- und Einkommensteuern.
CEE (Central and Eastern Europe)
Die Vienna Insurance Group definiert „CEE“ als all jene Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas, in denen der Konzern tätig ist. Dazu gehören: die Tschechische Republik, die Slowakei, Polen, Rumänien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Georgien, Kroatien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Serbien, Slowenien, die Türkei, die Ukraine, Ungarn und Weißrussland. Es wird darauf hingewiesen, dass Abweichungen zu anderen CEE-Definitionen anderer Unternehmen, Finanzinstitutionen (z.B. IWF, OECD, WIFO, IHS) etc. bestehen können.
Combined Ratio (netto)
Wenn alle Posten der Gewinn- und Verlustrechnung, die zum Ergebnis vor Steuern führen, mit Ausnahme des Ergebnisses aus der Kapitalveranlagung, der sonstigen nichtversicherungstechnischen Aufwendungen und Erträge sowie der abgegrenzten Bruttoprämien selbst zu den abgegrenzten Bruttoprämien ins Verhältnis gesetzt werden, ist das Ergebnis die Combined Ratio. Liegt diese unter 100%, erwirtschaftet die Gesellschaft einen Überschuss aus dem technischen Teil des Geschäftes. Diese Kennzahl wird nur für die Schaden- und Unfallversicherung berechnet. Da die Rückversicherungsanteile bei der Berechnung berücksichtigt sind, ergibt sich eine Netto-Combined Ratio.
Deckungsrückstellung
Nach mathematischen Grundsätzen errechnete Rückstellung für künftige Versicherungsleistungen in der Lebens- und Krankenversicherung; wird in der Krankenversicherung auch als Alterungsrückstellung bezeichnet.
Depotforderung, Depotverbindlichkeit
Forderung des Rückversicherungsunternehmens an den Erstversicherer. Im Rahmen der Rückversicherungsabgabe werden Prämien und Schadenanteile des Rückversicherers zu Sicherungszwecken beim Erstversicherer einbehalten. Depotverbindlichkeit analog.
Derivative Finanzinstrumente (Derivate)
Finanzkontrakte, deren Werte von der Kursentwicklung eines zu Grunde liegenden Vermögensgegenstandes abhängen. Eine Systematisierung derivativer Finanzinstrumente kann nach dem Bezug auf die ihnen zu Grunde liegenden Vermögensgegenstände (Zinssätze, Aktienkurse, Wechselkurse oder Warenpreise) vorgenommen werden. Wichtige Beispiele für derivative Finanzinstrumente sind Optionen, Futures, Forwards und Swaps.
Direktes Geschäft
Versicherungsgeschäft, bei dem eine direkte Rechtsbeziehung zwischen Versicherer und Versicherungsnehmer besteht.
Eigenkapitalverzinsung vor Steuern (Return on Equity, RoE)
Verhältnis von Gewinn vor Steuern zu durchschnittlichem Eigenkapital (abzüglich Neubewertungsrücklage) aus dem Stand am Jahresanfang und Jahresende.
Einmalerlag
Besondere Prämienzahlungsart in der Lebensversicherung. Ein (hoher) Betrag wird zu Beginn als Einmalprämie einbezahlt.
Enterprise Risk Management (ERM)
Risiko- und Chancenmanagement. Die Aufgaben des ERM bestehen in der Identifikation, Bewertung, Analyse und Steuerung von Chancen und Risiken.
Equity-Methode
Nach dieser Methode werden die Anteile an assoziierten Unternehmen bilanziert. Der Wertansatz entspricht grundsätzlich dem konzernanteiligen Eigenkapital dieser Unternehmen. Im Fall von Anteilen an Unternehmen, die selbst einen Konzernabschluss aufstellen, wird jeweils deren Konzerneigenkapital entsprechend angesetzt. Im Rahmen der laufenden Bewertung ist dieser Wertansatz um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen fortzuschreiben, die anteiligen Jahresergebnisse werden dabei dem Konzernergebnis zugerechnet und bezahlte Gewinnausschüttungen abgezogen.
Ergebnis je Aktien (normal/verwässert)
Kennzahl, die den Konzernjahresüberschuss (abzüglich Hybridkapitalzinsen) der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien gegenüberstellt. Das verwässerte Ergebnis je Aktie bezieht ausgeübte oder noch zur Ausübung stehende Bezugsrechte in die Berechnung der Anzahl der Aktien sowie in den Jahresüberschuss mit ein. Die Bezugsrechte entstehen aus der Ausgabe von Schuldverschreibungen für Wandlungsrechte und Optionsrechte zum Erwerb von Anteilen.
Erste Group
Abkürzung für den Konzern Erste Group Bank AG.
Erträge aus Kapitalanlagen und Zinsenerträge
Die Erträge aus Kapitalanlagen und Sonstige Zinsenerträge setzen sich aus Erträgen aus Beteiligungen (davon verbundene Unternehmen), Erträgen aus Grundstücken und Bauten, Erträgen aus sonstigen Kapitalanlagen, Erträgen aus Zuschreibungen, Gewinnen aus dem Abgang von Kapitalanlagen sowie Sonstigen Erträgen aus Kapitalanlagen und Zinsenerträgen zusammen.
Fair Value
Wert eines Wertpapiers, der mit einem theoretischen Preismodell unter Berücksichtigung kursbestimmender Einflussfaktoren berechnet wird.
Finanzergebnis
Erträge und Aufwendungen für Kapitalanlagen sowie Zinsen. Darunter fallen z.B. Erträge aus Wertpapieren, Darlehen, Liegenschaften und Unternehmensbeteiligungen oder auch Bankzinsen sowie die aus dem Finanzbereich resultierenden Aufwendungen wie die planmäßigen Abschreibungen aus Liegenschaftsbesitz, außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren Börsekurs bei Wertpapieren, Bankspesen u.a.m.
Fondsgebundene und indexgebundene Lebensversicherung
Versicherungen, bei denen die Kapitalveranlagung auf Risiko des Versicherungsnehmers erfolgt. Die Kapitalanlagen dieses Bereiches werden zu Zeitwerten bewertet; die versicherungstechnischen Rückstellungen werden in Höhe der Kapitalanlagen ausgewiesen.
Gewinnbeteiligung
Siehe Prämienrückerstattung (erfolgsabhängig).
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen enthalten die vom Unternehmen erwirtschafteten Gewinne, soweit sie nicht als Dividende ausgeschüttet wurden.
IAS
International Accounting Standards (Internationale Rechnungslegungsgrundsätze).
IFRS
International Financial Reporting Standards (Internationale Grundsätze zur Finanzberichterstattung). Seit 2002 gilt die Bezeichnung IFRS für das Gesamtkonzept der vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten Standards. Bereits verabschiedete Standards werden weiter als International Accounting Standards (IAS) zitiert.
Indirektes Geschäft
Versicherungsgeschäft, bei dem das Unternehmen als Rückversicherer tätig wird.
Kapitalflussrechnung
Darstellung der Bewegungen von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten während eines Geschäftsjahres mit einer Gliederung in drei Bereiche: laufende Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit, Finanzierungstätigkeit. Ziel ist es, Informationen über die Finanzkraft des Unternehmens zu erhalten.
Kernmärkte
Überbegriff für die zehn VIG-Märkte Österreich, Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Ukraine und Ungarn.
KGV
Kennzahl zur Beurteilung von Aktien. Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird der Kurs je Aktie in Relation zu dem im Vergleichzeitraum gegebenen oder erwarteten Gewinn je Aktie gesetzt. Wird als Vergleichszeitraum ein Jahr definiert, errechnet sich das KGV aus Jahresultimokurs im Verhältnis zum Gewinn je Aktie in diesem Jahr.
Konsolidierung
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses durch das Mutterunternehmen werden der Jahresabschluss des Mutterunternehmens und die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen zusammengefasst. Dabei werden konzerninterne Kapitalverbindungen, Zwischenergebnisse, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen saldiert.
KPMG
Die Rechtsform der KPMG Austria AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft hat sich von einer Aktiengesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung geändert. Mit Eintragung im Firmenbuch am 22. August 2014 änderte sich daher der Unternehmensname von KPMG Austria AG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft in KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft.
Marktkapitalisierung
Unter Börsenwert oder Marktkapitalisierung versteht man den Wert einer Aktiengesellschaft auf der Grundlage der Multiplikation des aktuellen Börsenkurses mit der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien.
Marktwert
Wert eines Aktivpostens der Bilanz, der auf dem Markt durch dessen Veräußerung an Dritte erzielbar ist.
Nichtleben
Zur Nichtlebensversicherung (auch unter Sachversicherung bekannt) zählen die Schaden- und Unfallversicherung sowie die Krankenversicherung.
Optionen
Derivative Finanzinstrumente, bei denen der Käufer berechtigt, aber nicht verpflichtet ist, den zugrunde liegenden Vermögensgegenstand zu einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt für einen vorab festgelegten Preis zu erwerben (Kaufoption) oder zu veräußern (Verkaufsoption). Hingegen ist der Verkäufer der Option zur Abgabe bzw. zum Kauf des Vermögensgegenstandes verpflichtet und erhält für die Bereitstellung des Optionsrechts eine Prämie.
Organisches Wachstum
Als organisches Wachstum wird das Wachstum eines Unternehmens bezeichnet, das aus eigener Kraft erfolgt. Das Wachstum resultiert also nicht durch Zukäufe dritter Unternehmen.
Personenversicherung
Umfasst die Lebens-, Kranken- und Unfallversicherung.
Prämie
Vereinbartes Entgelt für die Übernahme eines Risikos durch ein Versicherungsunternehmen.
Prämienrückerstattung (erfolgsabhängig)
Vom Erfolg der betreffenden Versicherungssparte abhängige Beteiligung der Versicherungsnehmer am Gewinn der Sparte (in der klassischen Lebensversicherung verpflichtend vorgeschrieben).
Prämienrückerstattung (erfolgsunabhängig)
Vertraglich eingeräumte Rückvergütung von Prämien an den Versicherungsnehmer.
Prämienüberträge
Die Teile der verrechneten Prämien, die über den Jahresabschlussstichtag vorgeschrieben wurden und somit nicht Ertrag des Geschäftsjahres sind. Sie dienen zur Deckung von Verpflichtungen, die nach dem Bilanzstichtag entstehen.
Rating
Rating meint die Beurteilung der Bonität eines Schuldners (Staaten, Unternehmen etc.), häufig durch eine darauf spezialisierte Ratingagentur. Die Einschätzung erfolgt mittels Vergabe einer Note und ist dem Schulnotenmodell sehr ähnlich. Die Bewertungssysteme der Agenturen kennen unterschiedliche Abstufungen und arbeiten mit einer eigenen Symbolik.
Rückversicherung
Ein Versicherungsunternehmen versichert einen Teil seines Risikos bei einem anderen Versicherungsunternehmen.
Schadenrückstellung
Rückstellung für bereits eingetretene, aber noch nicht abgewickelte Schäden. Schäden können in zwei Kategorien unterschieden werden: Rückstellungen für bekannte, aber noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle („RBNS“) und Rückstellungen für entstandene, aber noch nicht oder nicht im richtigen Ausmaß gemeldete Versicherungsfälle (,,IBNR‘‘, „IBNER“).
Segmentberichterstattung
Darstellung des Konzernabschlusses nach den Geschäftsbereichen Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung und nach Regionen.
Solvency II
Solvency II ist eine grundlegende Reform des Versicherungsaufsichtsrechts in Europa, insbesondere der Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen. Mit Solvency II sollen Methoden zur risikobasierten Steuerung der Gesamtsolvabilität von Versicherungsunternehmen geschaffen werden. Das bisher statische System zur Bestimmung der Eigenmittelausstattung wird durch ein risikobasiertes System ersetzt, welches über die bisherigen Eigenmittelbestimmungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes hinausgeht und besonders auch qualitative Elemente (z.B. internes Risikomanagement) berücksichtigt.
Spätschäden
Schäden, die im Abschlussjahr gemeldet wurden, sich aber im Vorjahr ereignet haben. Jährlich zum Bilanzstichtag wird eine Reserve für Schäden gebildet (= Spätschadenreserve), die das Abschlussjahr betreffen, aber erst im Folgejahr gemeldet werden.
Standard & Poor’s
Standard & Poor’s ist eine international renommierte Ratingagentur. Sie analysiert und bewertet unter anderem Unternehmen, Staaten und Anleihen. Die Einstufung erfolgt anhand einer eigenen Skala, die im Bereich der Finanzkraft-Ratings von Versicherern von der höchsten Kategorie AAA bis zur niedrigsten Bewertung CC reicht. Die Ratings können durch das Hinzufügen eines „Plus“- oder „Minus“-Zeichens modifiziert werden.
Stresstest
Bei Stresstests handelt es sich um eine spezielle Form der Szenarioanalyse. Ziel ist, eine quantitative Aussage über das Verlustpotenzial von Portfolios bei extremen Marktschwankungen treffen zu können.
UGB
Unternehmensgesetzbuch ab 1. Jänner 2007
(bis 31. Dezember 2006 Handelsgesetzbuch = HGB)
Underwriter
Der Underwriter ist im Bereich des Versicherungswesens für die Risikoprüfung zuständig und ist bevollmächtigt zur Zeichnung von Risiken. Er schätzt die Schadenwahrscheinlichkeit und -höhe möglichst genau ein, berechnet Versicherungsprämien und legt Vertragsklauseln fest.
VAG
Versicherungsaufsichtsgesetz, regelt das Organisations- und Aufsichtsrecht für Versicherungsunternehmen.
Value at Risk (VaR)
Das Value at Risk-Konzept ist ein Verfahren, das zur Berechnung des Verlustpotenzials aus Preisänderungen der Handelsposition angewandt wird. Die Berechnung dieses Verlustpotenzials, das unter Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit (z.B. 98%) angegeben wird, wird auf der Basis marktorientierter Preisänderungen vorgenommen.
Verbundene Unternehmen
Als verbundene Unternehmen gelten das Mutterunternehmen und deren Tochterunternehmen, soweit das Mutterunternehmen beherrschenden Einfluss auf die Geschäftspolitik des Tochterunternehmens ausüben kann. Dies ist unter anderem dann der Fall, wenn das Mutterunternehmen direkt oder indirekt über mehr als die Hälfte aller Stimmrechte verfügt, wenn vertragliche Beherrschungsrechte bestehen oder die Möglichkeit existiert, die Mehrheit der Vorstandsmitglieder oder anderer Leitungsorgane des Tochterunternehmens zu bestimmen (§ 244 UGB).
Verrechnete Prämien
Die verrechneten Prämien im direkten Geschäft umfassen die vorgeschriebenen Prämien ohne Einbeziehung der Versicherungs- und Feuerschutzsteuer zuzüglich der Nebenleistungen der Versicherungsnehmer, vermindert um die im Geschäftsjahr stornierten Prämien. Im indirekten Geschäft entsprechen die verrechneten Prämien den von den Vorversicherern zur Verrechnung mitgeteilten Prämien. Im Mitversicherungsgeschäft entsprechen die verrechneten Prämien jedes Mitversicherers dem auf ihn entfallenden Prämienanteil.
Versicherungsaufsicht
Die Versicherungsaufsichtsbehörde (VAB) ist Teil der Finanzmarktaufsicht (FMA), die im April 2002 als unabhängige Behörde eingerichtet worden ist. Die Beaufsichtigung erstreckt sich über private Versicherungsunternehmen mit Sitz in Österreich.
Versicherungsdichte
Versicherungsprämien pro Kopf und Jahr, Indikator für den versicherungswirtschaftlichen Entwicklungsstand eines Landes.
Versicherungsleistungen (netto)
Aufwendungen (nach Abzug der Rückversicherung) für Versicherungsfälle.
Versicherungstechnische Rückstellungen
Bestehen aus der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle, der Deckungsrückstellung, dem Prämienübertrag, den Rückstellungen für die erfolgsabhängige und die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung, der Schwankungsrückstellung und den sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen.
Vienna Insurance Group (VIG)
Grundsätzlich ist mit Vienna Insurance Group (VIG) der Konzern in seiner Gesamtheit gemeint. Bezieht sich eine Aussage ausschließlich auf die Aktivitäten der Konzernholding, wird der Begriff um den Zusatz „Holding“ erweitert.
Volatilität
Schwankungen von Wertpapier-, Devisenkursen und Zinssätzen.
Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente
Die Zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente (Available for Sale) enthalten diejenigen Wertpapiere, die weder bis zur Endfälligkeit gehalten werden sollen noch für kurzfristige Handelszwecke erworben wurden. Sie werden mit dem Marktwert am Bilanzstichtag angesetzt.