IM GESPRÄCH

„Die Branche entwickelt virtuelle Kanäle, die ein Sicherheitsgefühl gewährleisten.“

Die Studierenden der Master Class CEE betonen die Wichtigkeit von Sicherheit in der virtuellen Welt. Was heißt das für Versicherungen?

Technologie wird zunehmend mehrdimensional. Mit Smartphones wird nicht nur telefoniert, sondern eingekauft, ferngesehen und bezahlt. Die Muster der Kommunikation und Produktdistribution verändern sich und Versicherungen müssen sich dem stellen. Personalisierte Produkte auf eine unkomplizierte Art und Weise anbieten und an einem Ort, zu einer Zeit, die der Kunde bestimmt. Die Branche ist dabei, virtuelle Kanäle zu entwickeln, die ein echtes Sicherheitsgefühl gewährleisten. Wir stehen aber erst am Beginn dieser Entwicklung, und es gibt ein großes Potenzial, virtuelle Risiken zu versichern.

Wie stehen Sie zu den ethischen Konflikten, die von den Studierenden angesprochen wurden? Bei den neuen Technologien geht es immer um Datentransfer – zu und vom Kunden. Das ist ein Austausch: Information gegen Service. Je besser man den Bedarf versteht, desto besser kann ein Produktangebot sein. Das gilt auch für Versicherungen. Es ist allerdings der Kunde, der entscheidet, ob er Daten weitergibt oder nicht und es ist unsere Aufgabe, damit sehr sorgfältig umzugehen.

Wie können Versicherungen den zunehmenden Bedarf an Mobilität befriedigen? Das Versicherungsgeschäft ist heute schon sehr international und folgt seinen Kunden, wo immer diese hingehen. Das reicht von der grenzüberschreitenden Kfz-Versicherung bis hin zur medizinischen Absicherung im Ausland. Wissend, dass der Mobilitätsgrad zukünftig steigt, entwickeln Versicherungen digitale Kanäle, damit Kunden jederzeit und überall die Versicherung ihrer Wahl abschließen können.

Welche Antworten haben die polnischen Konzerngesellschaften auf die erwähnten Zukunftstrends? Wir haben vor allem in moderne IT-Lösungen investiert. Bei der Skandia haben wir beispielsweise Smartphone-Apps zur Polizzenverwaltung und ein personalisiertes Asset-Management-Programm. Die nun mit der Compensa fusionierte Benefia hat eine Lösung entwickelt, wo über einen QR-Scan eine Kfz-Polizze innerhalb weniger Minuten ausgestellt werden kann. Die Compensa konzentriert sich auf digitale Verkaufsunterstützung. Dort können die Vertriebsmitarbeiter Polizzen über ihr Smartphone oder das Tablet ausstellen. Wir sehen, dass unsere Kunden unsere Innovationsambitionen sehr schätzen.