CEO Martin Diviš zum 25-jährigen Bestehen der tschechischen Kooperativa

Martin Diviš (Foto, © Lukas BIBA/Economia)

Martin Diviš: Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der tschechischen Kooperativa

Ihr Fazit nach 25 Jahren Kooperativa?

Vor 25 Jahren betrug unser Prämienvolumen rund EUR 3,3 Mio., heute stehen wir bei EUR 1,2 Mrd. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wuchs von 50 auf rund 3.600. Im Lauf der Zeit erledigten wir mehr als 7,5 Mio. Schadenfälle zur vollsten Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden – inzwischen haben wir mehr als 2 Millionen von ihnen. Sie fragen, warum die Kooperativa stark, erfolgreich, stabil, fair und rücksichtsvoll ist? Analysten werden die Antwort in der Unternehmensgeschichte, in Kennzahlen, dem Mitbewerb, in Wirtschaftsgesetzen, dem Kundenverhalten oder auch im Charakter unserer Branche suchen. Sie werden messen, untersuchen, bewerten, rechnen und modellieren. Ich finde jedoch, dass die Antwort klar ist – die Kooperativa ist einfach so, wie die Menschen sind.

Wenn Sie an früher zurückdenken, auf welches Ereignis sind Sie besonders stolz?

In all den Jahren waren es die Arbeit und Entschlossenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns so weit gebracht haben. Das wurde besonders augenscheinlich, als 1999 das staatliche Monopol der Kfz-Haftpflichtversicherung fiel. Die Kundinnen und Kunden standen damals Schlange vor den Büros der Kooperativa. Um diesen Andrang zu bewältigen, haben wir selbst auf der Straße Tische aufgestellt. Alle haben zusammengeholfen und Polizzen ausgestellt, sogar Studenten wurden kurzfristig engagiert. Wir haben binnen kürzester Zeit über eine Million Verträge abgeschlossen. Das ist doch beeindruckend!

Die Kooperativa ist seit 25 Jahren Teil des VIG-Konzerns, welchen Aspekt schätzen Sie besonders?

Von Beginn an war klar, dass die Konzernzentrale in Wien auf unser lokales Management, das Team vor Ort und unsere spezifische Kenntnis des tschechischen Marktes setzt. Das finde ich richtig und vernünftig. In Österreich funktioniert nicht alles gleich wie in der Tschechischen Republik oder etwa in Rumänien. Die Menschen sind einfach überall ein bisschen anders, wie auch das Umfeld. Beispielweise die Art und der Stil der Kommunikation: Eine Werbung, die die Tschechen witzig finden, kann in Ungarn oder Polen vielleicht überhaupt nicht funktionieren. Und ich muss sagen, dass ich persönlich diesen Ansatz des Konzerns – dieses Vertrauen in das Management der Konzerngesellschaften – sehr schätze.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Erfolg ist immer eine Kombination von mehreren Faktoren. Die wichtigsten sind meiner Meinung nach entschlossene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Job gerne und mit Freude machen, ein starker und erfahrener Kernaktionär, vertrauenswürdige Geschäftspartner und ein Management, das weiß, was es will und auch, wie dies zu erreichen ist. Und insbesondere schätzen wir jede Kundin und jeden Kunden für das Vertrauen, das sie uns schenken. Genau dann kann man von Erfolg sprechen. Und die Kooperativa geht noch einen Schritt weiter – wir sind ein Versicherer, der immer bemüht ist, zuvorkommend und unkompliziert zu sein, und der weiß, dass das Leben nicht immer einfach ist. Die Kooperativa ist eine Versicherung fürs Leben, so wie es ist.