Österreich

Österreichischer Versicherungsmarkt

In Österreich war der Anteil der Nichtlebensversicherung am Gesamtprämienvolumen im Gegensatz zu anderen westeuropäischen Versicherungsmärkten mit rund 65% im 1.–3. Quartal 2016 relativ hoch. Der Anteil der Lebensversicherung hat sich wie bereits in den Vorjahren verringert und beträgt rund 35%. Demnach besteht in der Lebensversicherung weiterhin ein deutliches Versicherungspotenzial.

Im 1.–3. Quartal 2016 erwirtschafteten die österreichischen Versicherungsunternehmen ein Prämienvolumen von insgesamt EUR 13,1 Mrd. Im Vergleich zur Vorjahresperiode bedeutet dies ein Minus von 2,8%, was überwiegend auf die rückläufige Entwicklung in der Lebensversicherung (-10,8%) zurückzuführen ist.

Die Prämien in der Schaden- und Unfallversicherung verzeichneten ein moderates Wachstum von 1,5%. Der Anstieg basiert insbesondere auf der guten Entwicklung in der Unfallversicherung (+3,4%).

In der Lebensversicherung führte das anhaltend niedrige Zinsniveau auch im 1.–3. Quartal 2016 zu einem starken Rückgang des Einmalerlagsgeschäfts (-37,8%). Die laufenden Prämien in der Lebensversicherung verzeichneten ebenso ein Minus von 1,6% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Steigende Wachstumsraten konnten hingegen in der Berufsunfähigkeits- (+9,3%) sowie Pflegeversicherung (+6,1%) erzielt werden. Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) senkte Anfang 2017 infolge des schwierigen Zinsumfelds erneut den Garantiezinssatz (der Versicherungsnehmern maximal zugesichert werden darf) für neu abgeschlossene Lebensversicherungen von 1,0% auf 0,5%.

Die Krankenversicherung verzeichnete im 1.–3. Quartal 2016 ein starkes Plus von 4,7%.

Die Versicherungsdichte (Versicherungsprämien pro Kopf) in Österreich belief sich im Jahr 2015 auf insgesamt EUR 2.034. Davon entfielen EUR 1.245 auf die Nichtlebensversicherung und EUR 789 auf die Lebensversicherung.

VIG-Gesellschaften in Österreich

Die Vienna Insurance Group ist in Österreich durch die drei Versicherungsgesellschaften Wiener Städtische, Donau Versicherung und s Versicherung vertreten. Die VIG Holding ist von Österreich aus als internationaler Rückversicherer und Versicherer im länderübergreifenden Firmengeschäft tätig, wird jedoch den „Zentralen Funktionen“ zugeordnet. Die Wiener Städtische ist zudem über Zweigniederlassungen in den Ländern Italien und Slowenien aktiv. Auch die Donau Versicherung ist in Italien über eine Zweigniederlassung vertreten.

Mit einem Marktanteil von insgesamt 24,2% ist die VIG im 1.–3. Quartal 2016 die führende Versicherungsgruppe Österreichs. In der Schaden- und Unfallversicherung liegt die VIG mit einem Marktanteil von 22,2% ebenso auf Platz eins wie auch in der Lebensversicherung mit einem Marktanteil von 29,0%. In der Krankenversicherung ist die VIG mit einem Marktanteil von 19,5% auf Platz zwei.

Geschäftsverlauf 2016 in Österreich

Prämienentwicklung

Im Jahr 2016 erwirtschafteten die österreichischen Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group verrechnete Bruttoprämien in der Höhe von EUR 3.941,32 Mio. (2015: EUR 4.055,53 Mio.) Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 2,8 %, der auf die rückläufigen Einmalerläge in der Lebensversicherung zurückzuführen ist. Bereinigt um diese verzeichneten die österreichischen Konzerngesellschaften ein Plus von 0,7%. Das abgegrenzte Nettoprämienvolumen belief sich im Jahr 2016 auf EUR 3.247,94 Mio. Dies entspricht einem Rückgang von 3,6 %.

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Für Versicherungsfälle (abzüglich der Rückversicherung) wendeten die österreichischen Konzerngesellschaften im Jahr 2016 EUR 3.190,93 Mio. und damit um EUR 171,02 Mio. weniger auf als 2015. Das entspricht einer Reduktion von 5,1 %, die durch eine geringere Dotierung der Deckungsrückstellung aufgrund des rückläufigen Einmalerlagsgeschäfts bedingt ist.

Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung

Die Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung erhöhten sich im Jahr 2016 auf EUR 619,01 Mio. Der Anstieg im Vergleich zur Vorjahresperiode von 3,3 % entspricht weitgehend dem Wachstum der laufenden Prämien.

Ergebnis vor Steuern

Der Gewinn vor Steuern in Österreich reduzierte sich aufgrund niedrigerer realisierter Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen um 7,9 % und belief sich im Jahr 2016 auf EUR 196,09 Mio. (2015: EUR 212,96 Mio.).

Combined Ratio

Die Combined Ratio (nach Rückversicherung, ohne Berücksichtigung von Veranlagungserträgen) in Österreich hielt sich im Jahr 2016 mit 97,6% annähernd auf Vorjahresniveau (2015: 97,5%).