Vienna Insurance Group – Ausblick
Mit über 24.000 Mitarbeiter ist die VIG klarer Marktführer in ihren Märkten Österreich sowie CEE und damit hervorragend positioniert, die langfristigen Wachstumschancen einer Region mit 180 Millionen potenzieller Kunden zu nutzen. Um dieses Potenzial auch weiter auszuschöpfen, setzt die VIG ihre bewährte Unternehmensstrategie mit ihren vier Managementprinzipien fort. Die VIG wird an ihren gruppenweit gelebten Grundsätzen eines nach Diversifikationsaspekten ausgerichteten, dezentralen Marktauftritts in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa und dem Versicherungsgeschäft als zentrale Kernkompetenz festhalten.
Gestützt auf die bewährte Mehrmarkenstrategie und die Vielzahl regional bestens ausgebauter Vertriebswege will der Konzern seine Marktanteile weiter stärken. Das umfasst sowohl organisches Wachstum durch bestehende Geschäftserweiterungen als auch Zukäufe, wo das bestehende Portfolio strategisch sinnvoll ergänzt wird bzw. es für die VIG wirtschaftlich interessant ist. In Polen, Ungarn, Kroatien und Serbien will die VIG ihre Marktanteile mittelfristig auf mindestens jeweils 10% steigern. Bereits 2016 hat die VIG in Serbien das Ziel von 10% Marktanteil durch die Akquisition der AXA-Versicherungen erreicht. Auch in Kroatien und Ungarn konnten die Marktanteile weiter ausgebaut werden. Neben dieser Zielsetzung bleibt die Kosteneffizienz im Fokus. Es wird geprüft, wo Konsolidierungen sowie Bündelungen von Services und Prozessen sinnvoll sein könnten und die Synergiepotenziale die Vorteile eines diversifizierten Marktantritts langfristig überwiegen.
Für die Zukunft hat sich die VIG zum Ziel gesetzt, die Profitabilität kontinuierlich zu optimieren. Die VIG strebt nach gesundem, wohl überlegtem Wachstum und verfolgt gemäß diesem Grundsatz auch in Zukunft eine am Ertrag orientierte Wachstumspolitik. Bis zum Jahr 2019 planen wir eine kontinuierliche Steigerung des Konzernprämienvolumens auf EUR 9,5 Mrd. Beim Gewinn vor Steuern rechnen wir ebenso mit einem stetigen Zuwachs auf EUR 450 bis 470 Mio.
In den kommenden Jahren wird sich der Konzern verstärkt auf das versicherungstechnische Ergebnis konzentrieren und strebt durch Verbesserungen sowohl auf der Schaden- als auch Kostenseite mittelfristig eine Verbesserung der Combined Ratio in Richtung von 95% an. Darüber hinaus wird die Lebensversicherung mit biometrischen Komponenten sowie mit laufender Prämie weiter forciert. Mit diesen Maßnahmen soll der Rückgang im ordentlichen Finanzergebnis, der sich aufgrund des aktuellen Niedrigzinsumfelds ergibt, kompensiert werden.
Zudem wird die Vienna Insurance Group im Rahmen ihrer strategischen Maßnahmen die gesetzten Initiativen zur Optimierung des Geschäftsmodells, Absicherung der Zukunftsfähigkeit sowie Organisation und Zusammenarbeit weiter vorantreiben. Beispielsweise liegt ein Augenmerk auf der Ausschöpfung der Versicherungspotenziale im Segment der Krankenversicherung sowie die Ertragsoptimierung bei der Kfz-Versicherung. Des Weiteren werden produkt- und serviceseitig neue Schwerpunkte in Richtung Digitalisierung gesetzt.
Zudem möchte die Vienna Insurance Group das Bankversicherungsgeschäft zukünftig weiter intensivieren und ausbauen, da in den vergangenen Jahren der Bankvertrieb in vielen Märkten an Bedeutung gewonnen hat. Die Vienna Insurance Group hat diesen Trend frühzeitig erkannt und profitiert heute von der bestehenden Partnerschaft mit der Erste Group, einer führenden Bankengruppe in Österreich und CEE. Die Produktwelt der Versicherungen über den Bankschalter ist traditionell stark durch Personenversicherungen geprägt. Die VIG sieht darüber hinaus auch im Vertrieb von Kranken- und Sachversicherungen ein sehr großes Potenzial. Dazu wurde gemeinsam mit dem Bankversicherungspartner Erste Group eine Projektgruppe gebildet. Ziel des Projekts ist die Optimierung von Produkten, Vertrieb und Ertragskomponenten für Bank und Versicherung in allen Ländern, in denen es eine gemeinsame Kooperation von Erste Group und Vienna Insurance Group gibt. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden, eine leichte Verständlichkeit der Produkte und die Einbindung in die Digitalisierungsoffensive der Bank. Versicherungsseitig wird das auch organisatorische und strukturelle Überlegungen mit einschließen, die zu einer Verbesserung der Kommunikation und Servicierung der Kunden und Bankpartner führen.