Rumänien

Rumänischer Versicherungsmarkt

Rumänien weist im Vergleich zu anderen Versicherungsmärkten in Zentral- und Osteuropa eine geringere Marktkonzentration auf. Die Top-3-Versicherungsgruppen erwirtschafteten im Jahr 2016 knapp 50% der Gesamtprämien.

Im 1.–3. Quartal 2016 stiegen die verrechneten Prämien in Rumänien auf Lokalwährungsbasis um 11,7% im Vergleich zur Vorjahresperiode – eine der höchsten Steigerungsraten der letzten Jahre. Für diesen Anstieg zeichnete vor allem die Entwicklung der Nichtlebensversicherung verantwortlich, die gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 13,8% zulegte. Das Prämienwachstum in der Kfz-Haftpflichtversicherung von 33,7% konnte damit den leichten Rückgang um 9,0% in den Nicht-Kfz-Sparten mehr als überkompensieren. Die positive Entwicklung der Nichtlebensversicherung ist vor allem auf eine Erhöhung der Durchschnittsprämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung, insbesondere für Firmenkunden, zurückzuführen.

Im Bereich der Lebensversicherung konnte in Lokalwährung ein Zuwachs der Prämien von 2,3% im Vergleich zur Vorjahresperiode erzielt werden. Dieses Wachstum beruht auf einer Steigerung der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung.

Die rumänische Bevölkerung gab im Jahr 2015 durchschnittlich pro Kopf EUR 99 für Versicherungen aus. Dieser Betrag teilt sich in EUR 78 für Nichtlebens- und EUR 21 für Lebensversicherungen. Der Vergleich zu anderen Ländern der CEE-Region, wie beispielsweise der Tschechischen Republik, die 2015 eine durchschnittliche Versicherungsdichte von EUR 516 aufwies, zeigt das enorme Potenzial des rumänischen Versicherungsmarktes.

VIG-Gesellschaften in Rumänien

Die Vienna Insurance Group ist auf dem rumänischen Markt mit drei Versicherungsgesellschaften vertreten. Neben der Omniasig und der Asirom zählt auch die BČR Leben zum Konzern der Vienna Insurance Group. Zudem wurde im August 2016 ein Kaufvertrag für den Erwerb des Lebensversicherers AXA Life unterzeichnet. Die Käufer sind die beiden rumänischen VIG-Konzerngesellschaften BČR Leben und Omniasig. Die Akquisition erfolgte unter dem Vorbehalt der Zustimmung lokaler Behörden.

Mit einem Marktanteil von 25,6% im 1.–3. Quartal 2016 ist die Vienna Insurance Group die führende Versicherungsgruppe in Rumänien. Auch im Bereich der Nichtlebensversicherung steht der Konzern der Vienna Insurance Group an der Spitze. In der Lebensversicherung belegt der Konzern den zweiten Platz am rumänischen Versicherungsmarkt.

Geschäftsverlauf 2016 in Rumänien

Prämienentwicklung

Mit verrechneten Prämien in Höhe von EUR 533,40 Mio. verzeichneten die Konzerngesellschaften in Rumänien im Jahr 2016 ein signifikantes Plus von 24,4 % (2015: EUR 428,64 Mio.). Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf das starke Neugeschäft sowie eine Steigerung der Durchschnittsprämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung zurückzuführen. Das abgegrenzte Nettoprämienvolumen betrug im Jahr 2016 EUR 351,13 Mio. und lag damit um 32,5 % über dem Wert des Vorjahres.

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Für Versicherungsfälle (abzüglich der Rückversicherung) wendeten die rumänischen Gesellschaften im Jahr 2016 EUR 246,40 Mio. (2015: EUR 176,24 Mio.) auf. Der Anstieg von 39,8 % im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich vor allem aus der Dotierung von Schadenreserven in der Kfz-Haftpflichtversicherung.

Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung

Die Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung der Vienna Insurance Group in Rumänien betrugen im Jahr 2016 EUR 90,59 Mio. (2015: EUR 85,69 Mio.). Das sind um 5,7 % mehr als im Vorjahr. Eine Entwicklung, die auf den starken Provisionsanstieg aufgrund des deutlich erhöhten Kfz-Haftpflichtgeschäfts zurückzuführen ist.

Ergebnis vor Steuern

Der Gewinn vor Steuern der rumänischen Konzerngesellschaften erhöhte sich im Jahr 2016 auf EUR 3,51 Mio. (2015: EUR -87,58 Mio.). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass das Ergebnis des Vorjahres durch Firmenwertabschreibungen in Höhe von EUR 93,2 Mio. belastet war.

Combined Ratio

Die Combined Ratio konnte im Vergleich zum Vorjahr erneut verbessert werden, lag jedoch mit 100,1% weiterhin knapp über der 100%-Marke (2015: 102,4%).